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Was ist Liebe? 50 shades of… love – Warum Vertrauen eines der wichtigsten Themen in der Paartherapie und Eheberatung ist

Ein häufiger Grund, weswegen Paare in die Beratung oder Therapie kommen, ist somit, dass sie das Gefühl haben, die gegenseitige Zuneigung in ihrer Beziehung schwindet.

Als soziale Lebewesen streben wir in der Regel nach Anerkennung und Zuneigung, weswegen wir im Laufe unseres Lebens unterschiedliche Beziehungen eingehen. Damit ist ausnahmsweise nicht ausschließlich die Liebesbeziehung zu einer Partnerin oder einem Partner gemeint, sondern auch die Beziehung zu den eigenen Eltern, den verschiedenen Freundeskreisen und den eigenen Kindern. Dabei verändert sich die Liebe auch innerhalb ein und derselben Beziehung ständig und kann von einer in eine andere Form übergehen. Während dies im Laufe des Lebens bei Eltern-Kind-Beziehungen völlig normal ist, kann es in einer Liebesbeziehung zu Problemen führen, wenn sich dadurch einer oder beide Parteien weniger geliebt vorkommen.

 

Was ist Liebe eigentlich? Grundsatzfragen in Beziehungscoaching und Eheberatung

Liebe ist eine sehr komplexe und dabei sehr starke, positive Emotion, die sich darin widerspiegelt, dass eine Person einer anderen Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenbringt. Wie jede Emotion ist sie nicht an jedem Tag und zu jeder Zeit gleich stark, da je nach Situation auch andere Emotionen vorherrschen können. In starken Stresssituationen ist es beispielsweise selten, die gleiche Intensität von Liebe zu einer Person wahrnehmen zu können, wie in trauter Zweisamkeit. Es kommt daher vor allem in solchen Momenten auch dazu, dass die tiefe Zuneigung, die eigentlich empfunden wird, nicht mehr spürbar ist. Für eine Liebesbeziehung oder Ehe kann daher häufiger Stress, egal ob innerhalb der Beziehung oder beispielsweise im Beruf, dazu führen, dass die Liebenden bzw. Ehepartner das Gefühl bekommen, dass die Liebe in der Beziehung verloren gegangen ist oder zumindest langsam verebbt.

 

Wenn das Feuer erlischt – Gefühlskälte in der Ehetherapie und Paarberatung

 

Ein häufiger Grund, weswegen Paare in die Beratung oder Therapie kommen, ist somit, dass sie das Gefühl haben, die gegenseitige Zuneigung in ihrer Beziehung schwindet. Oftmals wird dieser Zustand beschrieben als das Feuer, das ausgegangen ist, von dem – wenn überhaupt – lediglich noch Glut vorhanden ist. In den Beratungen und Therapiestunden wird vor allem deutlich, dass das Gefühl der verlorenen Liebe nicht nur eine Leere hinterlässt, sondern auch Kälte, Frustration und zum Teil Verzweiflung. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, am besten gar nicht erst in diese Belastungssituation zu kommen, die jede gute Beziehung auf die Probe stellt. Es ist, wie bei jedem Feuer, nötig, Holz nachzulegen, um es dauerhaft brennen zu lassen und ab und zu ist es auch eine gute Idee, Öl ins Feuer zu gießen. Bei Beziehungen, die per se ein Ablaufdatum haben, ist dies in der Regel nicht so akut nötig, wie in Liebesbeziehungen, welche im besten Fall ein Leben lang halten können. Ein Kind ist nicht sein ganzes Leben lang ein Kind. Es wird zum Teenager und schließlich zum Erwachsenen, wodurch sich alle paar Jahre die Beziehung – und auch die Art der Liebe – ganz von allein verändert. Die protektive Liebe einem Kleinkind gegenüber wird von Jugendlichen meist abgelehnt, wodurch die Beziehung sich grundlegend, jedoch in natürlicher Art und Weise, verändert.

Hingegen erwarten wir häufig, dass Liebesbeziehungen über Jahrzehnte konstant und stabil bleiben. Das können sie, wenn dies von beiden Partnern gewünscht wird – und beide entsprechend dazu bereit sind, das Feuer am Leben zu erhalten. Doch was bedeutet das in einer Beziehung? Grundsätzlich bedeutet es, dass es wichtig ist, dem anderen Zeit zu schenken, sich bewusst zu machen, dass es sich bei der Partnerin oder dem Partner um einen besonderen und wichtigen Mensch handelt, der – wie wir alle – Stärken und Schwächen hat und den wir oftmals genau deswegen lieben. Dies ist auch vor allem in den Situationen wichtig, in denen die Liebe erloschen scheint. Oftmals, wenn wir uns bewusst machen, wen wir vor uns haben, weswegen wir uns damals in die Person verliebt haben, weswegen wir all die Zeit mit ihr oder ihm verbracht haben und was sie oder ihn so besonders macht, werden wir uns auch bewusst, dass das Feuer nicht ausgegangen ist, sondern lediglich neues Holz – und möglicherweise auch ein paar Tropfen Öl benötigt.

Dabei ist zu beachten, dass es keine Standardlösung und kein allgemeingültiges Geheimrezept gibt. Jede Beziehung und jede Ehe ist individuell, weil auch die beiden Menschen in der Beziehung einzigartig sind. Somit kann, wenn eine Liebesbeziehung gerade in einer schwierigeren Phase ist, die Partner nicht wissen, wie sie am besten die Liebe wiederfinden, die sie füreinander empfinden und ihr wieder mehr Leben einhauchen wollen, ein Experte in Liebessachen dabei helfen. Ratsam ist es jedoch, nicht darauf zu warten, dass das Feuer ausgeht, sondern in regelmäßigen Abständen danach zu sehen und zu einem Ehecoaching oder einer Paarberatung zu gehen, wenn das Gefühl vorherrscht, die emotionale Lage der Beziehung verändert sich und die Richtung ist nicht das, was man sich wünscht.

 

 

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