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Pubertät als Geduldsprobe – Wie Teenager die Beziehung zusätzlich belasten und wie die Partnerschaft vor Schäden geschützt werden kann
Pubertät ist für die meisten Eltern nicht nur eine Phase im Leben ihrer Kinder, sondern eine der größten Herausforderungen ihres Alltags und gleichzeitig Belastungsprobe für die Partnerschaft. Da es hierbei besonders wichtig ist, Unterstützung vom Partner zu Erfahren und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, kann die Paartherapie und Eheberatung helfen,Schwierigkeiten gemeinsam zu lösen und so Streit vorzubeugen.
Pubertät verstehen, um sie zu nützen Paartherapie mal anders
In der Pubertät beginnt der Körper des Kindes Sexualhormone zu produzieren und gleichzeitig reift das Gehirn zur Selbstständigkeit. Dass dies einen für die Familie gefährlichen, meist explosiven Mix macht, weiß jeder, unter dessen Dach einen Teenager lebt. Der Grund für die Explosivität ist vereinfacht ausgedrückt der Start von Rangkämpfen.Jede Person, die aktiv an der Gesellschaft teilnimmt, muss seinen Platz darin finden. Dies entspricht seiner Rangfolge und während die Kindheit von passiver Teilnahme als Anhang der Eltern durchlaufen wird, ist der Eintritt in die Pubertät der Moment, in dem die Abnabelung von ihnen stattfindet, was erst eine aktive Teilnahme ermöglicht. Da der Rang nicht automatisch von den Eltern geerbt wird, muss dieser "erkämpft" werden und dies findet zuerst im geschützten familiären Bereich statt. Hier können Teenager ihren Rang versuchen zu verbessern und so erfahren, welche Strategien ihnen dabei weiterhelfen. Dieser folgt sehr zum Leidwesen der Familie und besonders der Eltern. Wie kann man dieses Wissen nun nützen? Teenager haben kaum Lebenserfahrung und sind somit keine guten ranghohen Mitglieder der Gesellschaft. Entsprechend führt das Ausweichen von Konflikten und ständiges Nachgeben leider genau zum Gegenteil. Je mehr sich ein Familienmitglied befehlen lässt und je mehr es selbst zurücksteckt, desto häufiger und desto heftiger werden Konflikte meist. Hier ist es wichtig, dass sich beide Partner absprechen, was erlaubt ist und was nicht – unter keinen Umständen – erlaubt wird. Weiß der Teenager erstmal, dass einer der Elternteile ständig nachgibt, werden Partner schnell gegeneinander ausgespielt. Da dies zu Streit innerhalb der Ehe oder Partnerschaft führt, isteine schnelle Intervention wichtig. In extremen Fällen können Kinder einen Keil zwischen die Eltern treiben, um an ihr Ziel zu kommen. Dies ist im Übrigen keine Bösartigkeit, sondern evolutionär bedingtes und durch das frühere Verhalten der Eltern antrainiertes und durch Erfolg verstärktes Benehmen.Was können Sie als Elternteil tun, um Konfliktpotential zu schwächen und gleichzeitig nicht alles zu verbieten? Bieten Sie Deals an, wo möglich. Erwachsene Personen müssen arbeiten,um sich Vergnügen leisten zu können. Wenn Ihr Kind somit lernt, dass es etwas leisten muss, um zB eine Taschengelderhöhung zu erhalten oder länger aufbleiben zu dürfen, lernt es sehr realistisch, wie die Gesellschaft funktioniert und wird gleichzeitig im Selbstbewusstsein gestärkt. Der Teenager kann sein eigenes Schicksal Stück für Stück selbst mitbestimmen undwird sich weniger wie ein Kind behandelt fühlen. Gleichzeitig ist es aus Sicht der Psychologie auch wichtig, dass nicht alles erlaubt werden kann, denn auch Verbote sind Teil einer funktionierenden Gesellschaft. Egal wie viel wir leisten, ein Parkverbot gilt immer. Hier ist Einigkeit in der Partnerschaft der Schlüssel zum Erfolg. Erst wenn sie sich mit ihrem Partner darüber einig sind, was in keinem Fall erlaubt wird und sich im Zweifel vor einer Entscheidung absprechen, können Eltern als Einheit agieren und ersparen sich selbst Diskussionen und Streit.
Wie Paartherapie und Eheberatung helfen kann, den Teenage-Rex der Familiezu zähmen
Wenn Sie bis hierher gelesen haben und selbst ein pubertierendes Kind zu Hause haben,haben Sie sicherlich auch gedacht, dass das alles leichter gesagt als getan ist. Nicht alle Konflikte können ausgehandelt werden, nicht alles kann durch Leistung kompensiert werden. Trotz völliger Einigkeit in der Kindererziehung kommt es immer wieder zu Diskussionen und von Teenagerseite wird trotz klarer Regeln und fairer Behandlung immer wieder randaliert. Leider ist die Pubertät auch damit verbunden, dass Kinder sich abnabelnmüssen und dies ist nicht möglich, wenn sie sich zu gut mit den Eltern verstehen. Da dies ein Inzuchtschutz der Natur ist, der bei jedem in Herden lebenden Säugetier beobachtet werden kann, können Konflikte nicht gänzlich verhindert werden. Hier hilft die Paartherapie und Beziehungsberatung als neutraler Raum, um Szenarien durchzudenken und zu diskutieren, um beratend zur Seite zu stehen und auch um Lösungsmöglichkeiten für Konflikte der Familie zu besprechen. Auch wenn man sich in der Ehe oder Partnerschaft sehr gut versteht und keine Probleme in der Zusammenarbeit bestehen kann ein externer Experte sowie ein neutraler Grund und Boden helfen, Belastungen auszusprechen an einem Ort, an dem die eigenen Kinder nicht zuhören können. Es können somit alle Emotionen gezeigt, Sorgen und Zweifel – auch Selbstzweifel ausgesprochen werden, ohne Gefahr die eigene Position zu schwächen.