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Vorbehalte Paartherapie / Eheberatung

Paartherapie / Eheberatung als Beziehungspflege.

Viele Menschen haben noch immer große Vorbehalte wenn es um das Aufsuchen eines Paartherapeuten oder Eheberaters geht. Allein die Erwähnung des Begriffs des ‚Therapeuten‘ kann bereits Widerstände auslösen, denn schließlich wird dieser häufig mit der Behandlung von psychischen Störungen in Zusammenhang gebracht. „Ich gehe doch nicht zu einem Therapeuten!“ empören sich manche und möchten damit eigentlich sagen „Willst du damit etwa andeuten, dass ich gestört bin?!“ Entsprechend dieser falschen aber leider durchaus verbreiteten Vorstellung suchen nur Menschen einen Therapeuten auf, die entweder krank oder auf sonst irgendeine Art und Weise ‚fehlerhaft‘ sind. Tatsächlich ist es aber so, dass die Behandlung von psychischen Erkrankungen nicht vorrangig in das Betätigungsfeld eines Paartherapeuten fällt. Ganz im Gegenteil ist es so, dass eine rechtzeitige Paartherapie oder Eheberatung die Entstehung von psychischen Erkrankungen im besten Fall sogar verhindern kann. Denn Partnerschaftliche Probleme oder verfestigte Krisen können, oft über lange Zeiträume einwirkend, massive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und unsere Lebenszufriedenheit haben. Die Entwicklung von Depressionen oder von Angstzuständen aber auch verschiedener körperlicher Erkrankungen (Schwächung Immunsystem!) ist eine mögliche Folge. Indem das partnerschaftliche System im Rahmen einer Paartherapie oder Eheberatung gestärkt wird, gewinnen die Partner im gleichen Zuge Widerstandsfähigkeit gegenüber den Stressoren des Alltags hinzu.

Die Inanspruchnahme einer Paartherapie oder Eheberatung kann also viel treffender als eine Maßnahme zur Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden auch für psychisch völlig unbeeinträchtigte Menschen betrachtet werden. Sollte ein gesundheitliches Problem dennoch im Rahmen der Therapie in den Vordergrund treten, so unterstützt der Paartherapeut oder Eheberater aber gerne bei der Planung und Anbahnung ergänzender Behandlungsformen (z.B. medikamentöse Therapie, Psychotherapie). Selbst wenn Menschen besser über die Tätigkeit eines Paartherapeuten oder Eheberaters informiert sind, so kann dennoch ein Teil der oben beschriebenen ‚Defizit-Vorstellung‘ zu inneren Widerständen führen. Dass Menschen in erster Linie einmal versuchen, ihre Probleme selbst zu lösen, ist völlig verständlich und auch gut so. Unsere oft von Film und Literatur verzerrte Vorstellung von einer idealen Beziehung und Partnerschaft kann aber großen Druck ausüben.

Auch auf Facebook und Co. werden uns stets scheinbar perfekte Beziehungen vorgegaukelt, was sich im Hintergrund abspielt, bleibt in der Regel verborgen. Wenn es die anderen können, denken wir uns, muss es bei uns doch auch funktionieren. Läuft es in der Beziehung trotz aller Bemühungen aber dann doch nicht so rund wie vorgestellt, so kann sich schnell ein Gefühl der Minderwertigkeit einschleichen. Liegt es an mir? Oder an meinem Partner? Warum bekommen wir es einfach nicht hin? Umso verbissener wird dann oft daran gearbeitet, dem Idealbild einer perfekten Beziehung zu entsprechen. Probleme werden verdrängt, marginalisiert oder zumindest nach außen hin eine heile Welt vorgespielt. In anderen Fällen werden Konflikte oft über Jahre immer wieder durchgespielt, was nicht selten zu einer Verhärtung anstatt zu einer Verbesserung des Problems führt. Getreu dieser ‚Do it yourself‘-Mentalität ist das Aufsuchen eines Paartherapeuten oder Eheberaters schließlich der letzte Ausdruck des Scheiterns. Nur Paare, die es nicht selbst geschafft haben, also schwach sind, gehen in die Paartherapie.

Tatsächlich ist es aber so, dass das Aufsuchen eines Eheberaters keinesfalls ein Zeichen von Schwäche ist. Ganz im Gegenteil erfordert es ein hohes Maß an Reflexivität und Eigenverantwortlichkeit sich selbst und dem Partner gegenüber, diesen Schritt zu setzen. Wer noch keine Erfahrung mit Beratung in dieser Form hat, muss möglicherweise erst einmal die eigene Eitelkeit (‚ich nehme Unterstützung an‘) überwinden, wird aber dann sehr wahrscheinlich feststellen, dass die Befürchtungen eigentlich unnötig waren, denn es wird nicht weniger sondern vielleicht sogar mehr an eigenem Engagement für die Beziehungsarbeit benötigt als zuvor. Ein Paartherapeut nimmt einem also nichts ab, er löst auch nicht die Probleme für das Paar – er trägt mit seiner Expertise und seiner Erfahrung lediglich Sorge dafür, dass die Verständigung vereinfacht und der Erfahrungs- und Lerngewinn für die Partner in einem idealen Rahmen möglichst groß ist. Dies kann schon in einem relativen kurzen Zeitraum zu großen Fortschritten und zu einer immensen Erleichterung führen.

Paartherapie/Eheberatung kann also schon nach einigen wenigen Sitzungen sehr wirkungsvoll sein. Flexibel wird der Zeitraum auf die Bedürfnisse des Paares zugeschnitten. Auch hinsichtlich der Kosten stellt sich die Frage: Kommt es teurer Paartherapie / Eheberatung in Anspruch zu nehmen oder dies nicht zu tun? Selbstverständlich bedeutet eine Beratung ein finanzielles Investment – aber es ist zugleich auch eine direkte Investition in die Partnerschaft und damit auch in die eigene Lebenszufriedenheit. Denn die Beziehung zum Partner hat fast auf alle Lebensbereiche – egal ob auf Sexualität, Familien- oder Berufsleben – einen unmittelbaren Einfluss. Auch wenn die Frage der Finanzierung natürlich essentiell ist: Nicht alles was wichtig ist, lässt sich rein in Geldeinheiten bemessen! Zum zeitlichen Ablauf respektive finanziellen Aspekten informiert und berät der Therapeut ihres Vertrauens in einem unverbindlichen Erstgespräch.

Dieses Erstgespräch ist auch wichtig wenn es um die Frage der richtigen Chemie geht. Viele Menschen haben große Hemmungen, sich einem Unbekannten anzuvertrauen oder über intime Details ihrer Beziehung zu sprechen. Diese Berührungsängste lösen sich erfahrungsgemäß im direkten Gespräch schnell auf. Die Professionalität, die Erfahrung sowie die Wertschätzung und Unvoreingenommenheit des Beraters schaffen einen angenehmen Rahmen, der es Menschen ermöglicht, auch über schwierige Dinge zu sprechen. Selbst wenn die Chemie nicht stimmt, ist auch der Wechsel des Paartherapeuten bzw. Eheberaters ohne weiteres üblich. Wer mit seinem Paartherapeuten / Eheberater zufrieden ist, wird bald feststellen, dass aus dem Unbekannten eine Vertrauensperson wird.

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