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Fremdgehen Teil 2/ Vorahnung und Eifersucht
Der Betrug des Partners stellt für viele Menschen ein traumatisches Erlebnis dar. Doch Leidensdruck entsteht oft nicht erst dann, wenn diese Gewissheit tatsächlich besteht. Laut einer Studie der Universität Göttingen haben 48% der Männer und 53% der Frauen die Untreue ihres Partners bereits im Vorfeld erahnt.
Oftmals beginnt dies mit einer leisen Vorahnung, dem bohrenden Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Schon subtile Veränderungen im Verhalten des Partners können diese Irritationen auslösen, was natürlich keinesfalls bedeuten muss, dass immer ein Betrug dahinterstehen muss. Verflüchtigt sich dieses Gefühl der Verunsicherung nicht, so haben die damit verbundenen Ängste unabhängig vom tatsächlichen Wahrheitsgehalt unweigerliche Auswirkungen auf die Paarbeziehung. Vertrauen ist das Fundament jeder Beziehung, ist dieses gestört, so bleibt kaum ein Bereich der Partnerschaft (z.B. Konfliktverhalten, Sexualität) davon unberührt. Selbst wenn die Ahnung niemals laut ausgesprochen wird, so zeigen sich die damit einhergehenden Emotionen oft in der nonverbalen Kommunikation oder im Verhalten. Aus Gründen des Selbstschutzes lässt man den Partner beispielsweise nicht mehr so nahe an sich heran oder engt ihn, aus Angst ihn verlieren zu können, zunehmend ein.
Gerade Menschen, die bereits in ihrer Vergangenheit große Verletzungen hinnehmen mussten oder aus anderen Gründen zu erhöhter Eifersucht neigen, laufen dabei schnell Gefahr, Signale überzuinterpretieren.
Das daraus resultierende ständig präsente Misstrauen kann dabei eine zerstörerische selbsterfüllende Prophezeiung in Gang setzen. Selbst wenn ursprünglich tatsächlich gar kein Grund zur Sorge bestand, kann der Mangel an Vertrauen ein Paar immer weiter auseinander treiben. Während der Partner anfangs den Kontrollversuchen, wie etwa dem Lesen von SMS oder E-Mails, oft noch mit einem gewissen Verständnis begegnet, so reagieren Menschen in den meisten Fällen auf diese Freiheitseinschränkung im Laufe der Zeit so, dass sie sich diese Freiheit auf einer anderen Ebene zurückerkämpfen. Im schlimmsten Fall kann Eifersucht genau zu jenem Ergebnis führen, vor dem sie uns zu schützen sucht. Selbst wenn es nicht zu einem Ausbruch aus der Beziehung kommt, leiden aber beide Partner oft über lange Zeiträume intensiv unter der belastenden Situation. Gerade um einer gegenseitige Entfremdung vorzubeugen und Betroffene darin zu unterstützen mit ihren Ängsten umgehen zu lernen, kann Paartherapie/ Eheberatung sehr wertvoll sein. Der Therapeut ist auch deshalb ein idealer Ansprechpartner, weil er als neutraler Beobachter im Gegensatz zu Freunden oder Familienangehörigen nicht bewertet. Je frühzeitiger sich das Paar entschließt über die Probleme zu sprechen, desto größer ist die Chance das Schlimmste zu verhindern und die Beziehung zu retten.
Viele Menschen, die eine Untreue ihres Partners befürchten, wissen nicht, wie sie sich in dieser Situation richtig verhalten sollen.
Oft tragen sie einen inneren Kampf aus. Auf der einen Seite wollen sie ihrem Partner vertrauen, verurteilen sich selbst für die inneren Zweifel an der Beziehung – auf der anderen Seite scheint die Angst vor einem möglichen Verrat überwältigend. Ist es gerechtfertigt dem eigenen Partner hinterher zu spionieren? Soll ich meinen Verdacht ansprechen? Oder riskiere ich damit meine Beziehung? Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch gekommen? Wie soll ich meine Zweifel, meine Ängste, meinen Verdacht ansprechen? Was kann ich tun, wenn mein Partner einem solchen Gespräch scheinbar aus dem Weg geht? Diese und viele weitere Fragen können auch im sicheren und anonymen Rahmen einer Einzelberatung mit einem Paartherapeuten / Eheberater besprochen werden, was Betroffenen in vielen Fällen die nötige Sicherheit gibt und zum Teil enorm erleichternd sein kann.
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